Eine Stadt mit langer Geschichte

Eine Stadt mit langer Geschichte
Eine Stadt mit langer Geschichte
Eine Stadt mit langer Geschichte
6. Jahrhundert
Sangerhausen entsteht als fränkische Gründung. Der Name „Sangerhausen“ lässt sich wie folgt ableiten: sanger – absengen, hausen – fränkische Siedler.

780 – 800
Erwähnung von Sangerhausen im Urkundenbuch des Klosters Fulda.

840 – 899
Sangerhausen wird im Zehntregister des Klosters Hersfeld erwähnt.

04.10. 991
Urkunde von Kaiser Otto III, ,,villa sangirhus“: Das Dorf Sangerhausen wird erwähnt.

1116 – 1123
Die Ulrichkirche, eine dreischiffige, kreuzförmige gewölbte romanische Pfeilerbasilika, wird durch den Thüringer Grafen Ludwig II. (der Springer) erbaut. Sie ist das älteste und bedeutendste unter den erhaltenen Bauwerken der Stadt.

1194
Verleihung des Stadtrechts: Sangerhausen ist ein fester Platz mit Wall und Graben (Oppidum).

1204
Sangerhausen wird in den Reinhardsbrunner Annalen erstmals als „civitas“ = Stadt bezeichnet.

1220 – 1260
Die Selige Jutta von Sangerhausen, die die sich mit Mechthild von Magdeburg traf, lebte in der Stadt. Heute gibt es in Sangerhausen an der Ulrichkirche den Jutta-von-Sangerhausen-Platz. Sangerhausen ist einer der FrauenOrte in Sachsen-Anhalt.

1260
Heinrich der Erlauchte von Meißen lässt das (heutige) Alte Schloss erbauen. Um die gleiche Zeit werden die Stadtmauern erstmals erwähnt (im Süden 4,24 Meter hoch mit 10 Türmen, die anderen drei Seiten 3,25 Meter hoch mit 14 Türmen).

1350
Bau der Marienkirche.

1358
Das Rathaus wird erstmals erwähnt.

1431 – 1437
Der östliche Teil des Rathauses wird erbaut.

1457 – 1542
Bau der spätgotischen dreischiffigen Hallenkirche St. Jacobi als Marktkirche. Ihr stark nach Westen geneigter Turm mit der Monduhr neben dem östlichen Zifferblatt zählt zu den Besonderheiten der Altstadt.

1516
Martin Luther ist in Sangerhausen und besucht das Augustinerkloster.

1539
Einführung der Reformation in Sangerhausen. Das Augustiner-Männerkloster und das Zisterzienser-Frauenkloster der Ulrichkirche werden säkularisiert. Im Augustiner-Kloster wird die erste Stadtschule eingerichtet.

1542
Die „Arche“, ein Brunnen zur Wasserversorgung, entsteht auf dem Neuen Markt.

1592
Bau der Trillerei (Ulrichstraße 20, im Jahr 2014 abgerissen).

1604
Der westliche Rathausanbau wird errichtet. Heute ist er ein Wahrzeichen der Stadt.

1616 – 1622
Der Kurfürstlich Sächsische Rentmeister Kaspar Triller lässt das Neue Schloss am Südostende des Neuen Marktes errichten. Im 18. Jahrhundert dient es als Nebenresidenz des Herzogtums Sachsen-Weißenfels. Später wird hier das Amtsgericht eingerichtet, das sich heute noch hier befindet.

1634
Einstellung des Bergbaus bei Sangerhausen.

1675
Wiederaufnahme des Bergbaus bei Sangerhausen.

1702
Erfolglose Bewerbung von Johann Sebastian Bach an St. Jacobi.

1737 – 1738
Johann Gottfried Bernhard Bach wird Organist an St. Jacobi.

1816
Mit dem Anschluss an Preußen wird der Kreis Sangerhausen begründet. Sangerhausen wird Kreisstadt mit Sitz des Landrates.

1820
Abschaffung des Zolls.

1823 – 1825
Abbruch des Kylischen Tores.

1826
Abbruch der Riestedter Tore.

1844
Erste Straßenbeleuchtung mit 13 Rüböllampen.

1844
Abbruch des Wassertores.

1857
Die erste mechanische Webefabrik nimmt die Produktion auf.

1865
Gründung der Maschinenfabrik und Eisengießerei.

1865
Mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Halle-Kassel und der Einweihung des alten Bahnhofsgebäudes schreitet das Zeitalter der Industrialisierung in Sangerhausen voran.

1872
Bau der Malzfabrik (inzwischen abgerissen) und Einweihung des Gymnasiums.

1874
Inbetriebnahme des städtischen Krankenhauses in der Riestedter Straße.

1879 und 1881
Die Eisenbahnstrecken Berlin-Blankenheim und Magdeburg-Erfurt werden in Betrieb genommen. Sangerhausen entwickelt sich zu einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt.

1879
Abriss des Göpentores.

1889
Gründung einer Aktien-Feilenfabrik.

1894
Die neue katholische Herz-Jesu-Kirche in der Mogkstraße wird feierlich eingeweiht.

1894
Bau der städtischen Kanalisation.

1903
Das Rosarium wird angelegt. Auf der etwa 13 ha großen Parkfläche sind heute über 8000 Rosensorten und -arten zu sehen, über 350 verschiedene und seltene Gehölzarten ergänzen die Rosenschau.

1907
Gründung der Mitteldeutschen Fahrradwerke (Mifa), heute Sachsenring-Bike.

1925
Inbetriebnahme des Mutterhauses und des
des Finanzamtes (heute Polizeiamt).

1927
Inbetriebnahme des Kinos am Kornmarkt.

1931
Bau der Stadtsparkasse in der Göpenstraße und der Kreissparkasse in der Hüttenstraße (in den beiden Gebäuden finden Sie bis heute wertvolle Zeugnisse der Architektur des „Neuen Bauens“).

1939 – 1941
Bau eines des Getreidespeichers in der Speicherstraße.

22.2.1945
Amerikanischer Bombenangriff, Schäden in der Mogk-, Morunger- und der heutigen Thälmann-Straße.

8./10.4.1945
Explosion eines Munitionszuges und Zerstörung des Bahnhofsgebäudes.

12.4.1945
Besatzung durch die amerikanischen Streitkräfte.

3.7.1945
Übergabe der Stadt an die Sowjetarmee und Abzug der Amerikaner.

7.10.1949
Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).

1951
Aufnahme des Kupferschieferbergbaus im neu abgeteuften Thomas-Müntzer-Schacht.

1952
Einweihung des Spengler-Museums als erster Museums-Neubau der DDR.

1951 – 1990
Rund um die historische Altstadt werden Wohnsiedlungen mit 8.700 Wohnungen gebaut, in denen bald etwa 20.000 Menschen leben.

7.10.1963
Das neue Bahnhofsgebäude wird als erster Bahnhofsneubau der DDR in Betrieb genommen.

2.5.1971
Dachstuhlbrand der Jacobikirche.

1978
Weihe der restaurierten Hildebrandorgel in St. Jacobi.

16.10.1989
Auch in Sangerhausen beginnt die friedliche Revolution mit ersten Versammlungen und Kundgebungen.

Mai 1990
Erste freie Kommunalwahl: Dr. Klaus Czudaj (CDU) wird Bürgermeister. Es folgt der Aufbau neuer Verwaltungsstrukturen.

3.10.1990
Deutsche Wiedervereinigung.

1991
Gründung des Vereins für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung e.V.

1991
Sangerhausen begeht feierlich das Jahr der 1000-jährigen urkundlich datierten Erwähnung und große Veränderungen beginnen: Der
Kupferschieferbergbau wird eingestellt die wirtschaftliche Umstrukturierung beginnt. Die dringend notwendige Sanierung der romanischen Ulrichkirche startet, auch das Rathausdach erhält eine neue Schieferdeckung. Die Sanierung der historischen Altstadt mit Städtebaufördermitteln in einem 54 Hektar großen Sanierungsgebiet wird begonnen.

1992
Mit Hilfe von Fördermitteln der Europäischen Union wird ein Gewerbegebiet westlich der Stadt eingerichtet. Heute sind weitere Gewerbegebiete dazugekommen. Das 90-jährige Gründungsjubiläum des Rosariums wird feierlich begangen. Das Rosarium erhält den Titel „Europa-Rosarium“.

7.5.1993
Durch die Aufnahme der Ulrichkirche in die „Straße der Romanik“ des Landes Sachsen-Anhalt wird das älteste und bedeutendste Gebäude der Stadt Sangerhausen gewürdigt.

1996
Fritz-Dieter Kupfernagel (PDS) wird zum Oberbürgermeister gewählt.

1998
Aufnahme der Altstadt in das Programm des städtebaulichen Denkmalschutzes.

2003
Die Erweiterung des Europa-Rosariums beginnt. Der Rosenbestand ist inzwischen auf über 7.000 Exemplare angewachsen. Das 100-jährige Jubiläum des bedeutendsten Rosengartens der Welt wird gefeiert – und die Sangerhäuser feiern 800 Jahre Stadtrecht.

2008
Der 15. Jahrestag der „Straße der Romanik“ im Land Sachsen-Anhalt wird gefeiert. Auch die Ulrichkirche gehört dazu.

2010
Der wiedererrichtete Renaissance-Erker am Neuen Schloss (heute Amtsgericht) wird am 30. April feierlich eingeweiht. Ralf Poschmann (CDU) wird zum Oberbürgermeister gewählt. Die Instandsetzung von Dachstuhl, Ostgiebel u. Freitreppe des Rathauses Markt 1 wird abgeschlossen. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung ist auch Sangerhausen beteiligt. Mehrere Projekte erregen öffentliche Aufmerksamkeit, so u.a. das sanierte denkmalgeschützte Ensemble in der Westsiedlung am Bergmann. Auch die Sanierung der Ulrichkirche am Äußeren und im Inneren (außer Fußboden) ist abgeschlossen, die restaurierte Strobelorgel wird eingeweiht.

14.11.2013
Das restaurierte „Kobermännchen“ im Neuen Schloss wird feierlich eingeweiht.

2015
Fertigstellung der Autobahn A71 von Schweinfurt nach Sangerhausen. In der Stadt findet der Sachsen-Anhalt-Tag statt. Abschluss der Sanierungs-, Instandsetzungs- und Umbauarbeiten des Bahnhofs Sangerhausen, der inzwischen in kommunales Eigentum übergegangen ist. Sven Strauß (SPD) wird zum Oberbürgermeister gewählt.

31.12.2017
Die Marienkirche erhält durch eine Spendenaktion vier neue Bronzeglocken, von denen zwei vor Ort vor den Augen vieler Zuschauer gegossen werden. Alle vier Glocken erklingen erstmals aus Anlass der 500-jährigen Reformationsjubiläums während eines ökumenischen Festgottesdienstes.

Juni 2019
Der Stadtrat beschließt mit übergroßer Mehrheit, eine neue Ratsglocke für das historische Rathaus anzuschaffen.

1.9.2020
Aus Anlass von „75 Jahre Frieden in Sangerhausen“ wird eine neue Ratsglocke öffentlich gegossen.

Als Kreisstadt des Landkreises Mansfeld Südharz im Süden des Bundeslandes Sachsen-Anhalt hat Sangerhausen heute mit seinen 14 eingemeindeten Orten und ca. 26.000 Einwohnern einen hohen Bevölkerungsanteil im Landkreis. Die Stadt nimmt aufgrund ihrer Größe, ihres Arbeitskräftepotenzials und der Verkehrslage eine zentrale Stellung in der Region ein. Hier kreuzen sich die wichtigen Fernstraßen B 80 und B 86 sowie die beiden Bahnlinien Halle-Nordhausen-Kassel und Magdeburg-Erfurt. Die Autobahnen A38 (Halle-Göttingen) sowie A71 (Schweinfurt-Sangerhausen) sind wichtige Verkehrstrassen. Die Stadt besitzt heute zwei Autobahnabfahrten sowie in unmittelbarer Nähe ein Autobahndreieck.